Ein neuer Anfang

Manchmal frage ich mich, wie oft ich schon dachte „Jetzt packe ich es an, stelle mein Leben auf den Kopf und werde jedes überflüssige Gramm endlich los“. Wie viele Jahre ich mich immer wieder nur auf mein Gewicht reduziert habe, wie oft ich neue Diäten ausprobiert habe, nur um am Ende wieder aufzugeben. Aus jedem gescheiterten Versuch und all der Frustration wurde irgendwann „I am okay with it“. Ich dachte, dass wenn ich es einfach akzeptiere und nicht hinschaue, dann muss es doch auch irgendwie gehen. Ich habe den Blog gestartet, um zu zeigen, dass ich stark sein kann und mich lieben kann, auch wenn ich übergewichtig bin.

Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich immer Angst. Angst vor Vorurteilen, nicht reinzupassen, irgendwann meinen Traumberuf nicht mehr ausüben zu können, auf Träume verzichten zu müssen, nicht Mama werden zu können, an Nebenerkrankungen zu leiden und mein Leben nicht so leben zu können wie ich es mir immer gewünscht habe „nur“ wegen meines Gewichts. Ich war irgendwann an einem Punkt angekommen, an dem ich wusste, dass wenn ich mich und meinen Körper wirklich liebe, muss ich JETZT etwas ändern.

Ich habe mich deshalb vor vier Wochen am Magen operieren lassen. Die Entscheidung war für mich keine einfache, aber sicher die richtige. Nach mehreren Jahren ärztlicher Beratung, vielen Untersuchungen, unendlich viel Papierkram und einer längeren OP-Vorbereitung hieß es am 26.10.2022 für mich Schlauchmagen-Operation. Eine Schlauchmagen-Operation ist eine Form der bariatrischen Operation bei der der Großteil des Magens entfernt wird, sodass man nur noch ca. 150 ml auf einmal zu sich nehmen kann und das Hungergefühl  ausbleibt. Mein höchstes Gewicht erreichte ich im Sommer diesen Jahres mit 142,0 kg und habe nun die Chance durch die Operation wirklich etwas zu ändern.

Ich habe hier auf dem Blog eine wahnsinnig lange Pause gemacht, weil ich nicht wusste, wie ich das hier erklären soll. Inzwischen weiß ich, dass sich Selbstakzeptanz/Selbstliebe und der Mut zur Veränderung nicht ausschließen. Nur weil ich mich jetzt für diesen Weg entschieden habe, heißt das nicht, dass mein vorheriger Weg falsch war. Ich denke sogar eher, dass die Herausforderung mich selbst zu akzeptieren hiermit nicht einfach aufhört, sondern genau so dazu gehört, wie davor auch.

Ich möchte die nächsten Monate und meine Fortschritte hier auf dem Blog wieder mehr begleiten und auch vieles erklären. Es werden Beiträge zur Operation selbst, zur Vorbereitung, zu Einschränkungen nach der OP und zu meinen Erfolgen kommen. Ich beziehe mich dabei immer auf meine eigenen Erfahrungen und die ärztlichen Informationen der Uniklinik Tübingen. Ich freue mich auf jede Person, die mich hier auf meinem Weg begleitet und meine Beiträge zu diesem Thema liest. 

Ganz viel Liebe, 

Ellen 

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

Menü